Der Pirat, eine 5 m lange Knickspant-Jolle mit 10 m² Segelfläche, wurde im Jahre 1938 von dem deutschen Jollenkonstrukteur Carl Martens gezeichnet, der damit ein Preisausschreiben der Zeitschrift „Yacht“ gewann. Ursprünglich hieß das Boot „10 m² Einheits-Jugendjolle“. Der Name „Pirat“ wurde dann in Anlehnung an die amerikanische Gepflogenheit, lyrische Bootsnamen zu wählen, ebenfalls durch ein Preisausschreiben dieser Zeitschrift ermittelt. In der Folgezeit wurde der Pirat zum meistgebauten Vollholzsegelboot Deutschlands. Seit den 1960er Jahren wird der Bootsrumpf auch aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK), in Sandwichbauweise oder aus Sperrholz gefertigt. Nach den Klassenvorschriften sind Boote aus aramid- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff jedoch verboten. Durch Neuerungen wie Spinnaker, Alu-Rigg und anderen technischen Finessen wurde das Überleben des Piraten als populäre Bootsklasse bis in die heutige Zeit gesichert. Es wurden bisher allein in Deutschland über 6.000 Boote gebaut.
Unser Pirat „Azzurro“ aus GFK liegt an der Alten Donau und steht unseren Mitgliedern seit Anfang 2004 zur Verfügung. Er ist komplett ausgerüstet mit Spinnaker und ideal für Wettfahrten geeignet – wird aber im Sommer aufgrund seiner zentralen Lage auch gerne für After-Work Ausfahrten genutzt. Einen guten Überblick über aktuelle Klassenregatten bietet die Österreiche Piratenvereinigung.